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Höchstgeschwindigkeit § Richtgeschwindigkeit, Strafen & mehr

Die Höchstgeschwindigkeit in einem bestimmten Streckenabschnitt, zum Beispiel auf einer Autobahn, aber auch innerorts und auf Landstraßen hat den Zweck, die Unfallgefahr zu verringern. Nicht jeder Verkehrsteilnehmer in Deutschland freut sich allerdings über diese Einschränkungen, insbesondere dann nicht, wenn man es eilig hat. Im folgenden Artikel erhalten Sie einen Überblick über die Faktoren, die das Tempolimit in Deutschland beeinflussen. Sie erfahren ebenso die rechtlichen Folgen einer Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und mögliche Rechtsmittel, die gegen zu unrecht erhobene Bußgelder eingelegt werden können.
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verkehrs­rechtinfo Redaktion
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Rechtsproblem mit der Höchstgeschwindigkeit?
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Das Wichtigste in Kürze

Rechtslage der Höchstgeschwindigkeit in Deutschland

Die Höchstgeschwindigkeit bezeichnet jenes Tempo, das innerhalb eines bestimmten Streckenabschnitts gefahren werden darf. Sie hat ihre gesetzliche Grundlage in § 3 der Straßenverkehrsordnung (StVO). Darin heißt es, dass der Fahrer eines Fahrzeuges nur so schnell fahren darf, wie er die Kontrolle über sein Fahrzeug hat. Zudem müssen zusätzliche Bedingungen, wie zum Beispiel das Wetter oder auch der Zustand der Straße, beim Lenken eines Fahrzeuges berücksichtigt werden.

Ebenso müssen die Verkehrs- und Sichtverhältnisse für die zulässige Höchstgeschwindigkeit beachtet werden. So gilt zum Beispiel ein Tempolimit von 50 km/h, wenn die Sicht durch Nebel, Regen oder Schnee so weit eingeschränkt und keine andere Höchstgeschwindigkeit vorgegeben ist, dass man weniger als 50 Meter sieht. Jeder Fahrer muss grundsätzlich sein Tempo so anpassen, dass er jederzeit in seinem Sichtfeld halten kann.

Tempolimits in Ortschaften und auf Landstraßen

Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit hängt in Deutschland davon ab, ob man sich innerhalb oder außerhalb von Ortschaften befindet. Innerorts dürfen alle Kraftfahrzeuge bis zu 50 km/h fahren. Außerhalb eines Ortes unterscheidet sich die zulässige Höchstgeschwindigkeit nach Art und Gesamtmasse des Kraftfahrzeuges. Auf diesen Straßen sind deshalb Geschwindigkeitsbeschränkungen von 60 km/h, 80 km/h oder 100 km/h möglich. Zudem gibt es in einer geschlossenen Ortschaften wie auch Städten oftmals die sogenannte Verkehrsberuhigte Zone, in der ein Tempolimit von 30km/h gilt. Kraftfahrzeuge mit Schneeketten dürfen außerdem auch bei guten Verkehrsbedingungen maximal 50 km/h schnell unterwegs sein.

Abgrenzung zur Richtgeschwindigkeit

Die Höchstgeschwindigkeit ist im verkehrsrechtlichen Kontext von der sogenannten Richtgeschwindigkeit zu unterscheiden. Die Richtgeschwindigkeit ist eine Empfehlung auf bestimmten Straßen, wie beispielsweise auf Autobahnen, ohne vorgegebene Höchstgeschwindigkeit. Sie gilt also auch nur, wenn es kein vorgeschriebenes Limit gibt. So kann es auf Autobahnen zum Beispiel bei Baustellen zu einer Beschränkung kommen, wodurch die Richtgeschwindigkeit außer Kraft gesetzt wird. Bei guten Bedingungen beträgt die Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen oder autobahnähnlichen Straßen 130 km/h.

Wie wird die Höchstgeschwindigkeit gemessen?

Die Geschwindigkeitsmessung ist unerlässlich, um überprüfen zu können, ob ein Fahrzeughalter das Tempolimit beachtet oder nicht. Dabei kann die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges auf unterschiedliche Art und Weise gemessen werden. Eine der häufigsten Arten ist wohl die sogenannte Radarmessung. Bei dieser Methode wird das vorbeifahrende Fahrzeug von einem Radarstrahl getroffen und reflektiert diesen zum Messgerät zurück, wodurch die Geschwindigkeit ermittelt werden kann. Diese Art der Messung kennt man im Alltag auch als Blitzer. Wenn der Blitzer eine Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit erkennt, werden zudem häufig Fotos geschossen, um das Kennzeichen festzuhalten.

Im Gegensatz zu Radarmessungen wird die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges im Dunkeln oder in Tunneln häufig durch ein Lasergerät ermittelt. Dieses blitzt auf eine Art und Weise, die für Menschen kaum bemerkbar ist, wodurch sie sich auch nicht durch den Blitzer erschrecken können. Lasermessungen beugen also Unfällen in Tunneln und in der Nacht vor. Zusammenfassend gibt es folgende Techniken für die Geschwindigkeitsmessung:

  • Radarmessungen
  • Lasermessungen
  • Messung durch Nachfahren
  • Lichtschrankenmessungen
  • Schätzung
  • Abstandsmessung
  • Messung durch Videoanlagen
Fehler bei Messung Ihrer Geschwindigkeit?

Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit

Wenn man sich die Vorschriften zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr vor Augen führt, ist es auch leicht zu erkennen, welches Verhalten in Bezug auf das Tempo rechtswidrig ist. So ist es also logischerweise verboten, die Geschwindigkeitsbeschränkung eines Streckenteils zu missachten. Die Unfallgefahr steigt durch ein zu schnelles Tempo enorm, was die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer bedeutet. Aber nicht nur zu schnelles Fahren kann rechtswidrig sein, so ist es zum Beispiel auch nicht erlaubt, grundlos so langsam zu fahren, dass der Verkehrsfluss dadurch beeinträchtigt wird.

Strafen u. Bußgeldbescheid bei Geschwindigkeits­überschreitung

Die häufigste Strafe für eine Geschwindigkeitsüberschreitung ist ein Bußgeld (Bußgeldbescheid). Die Höhe der Geldbuße richtet sich gemäß dem Bußgeldkatalog sowohl nach dem Ort des Verkehrsdelikts als auch nach dem zu schnell gefahrenen Tempo. So wird grundsätzlich eine Geschwindigkeit, die bis zu 10 km/h über der erlaubten Grenze liegt, innerorts mit 30 Euro sowie außerorts mit 20 Euro bestraft.

Die Art des entsprechenden Kraftfahrzeuges beeinflusst ebenfalls das Strafmaß für das Überschreiten der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. In diesem Zusammenhang wird auf die Definitionen der entsprechenden Kraftfahrzeuge aus § 3 der Straßenverkehrsordnung (StVO) verwiesen. Andere Rechtsfolgen sind unter anderem ein zeitlich begrenztes Fahrverbot von einem Monat bis zu drei Monaten sowie die Eintragung von Punkten in das Fahreignungsregister.

Ein Bußgeldbescheid fällt zudem höher aus, wenn durch die Missachtung der Höchstgeschwindigkeit ein Sachschaden entstanden ist oder andere Verkehrsteilnehmer dadurch stark gefährdet wurden. Obwohl die Missachtung der Richtgeschwindigkeit gesetzlich keine Ordnungswidrigkeit darstellt, kann es bei einem Unfall durch die Überschreitung in Kauf genommene erhöhte Gefahr zu einer Mithaftung von mindestens 20 Prozent kommen.

Bußgeldkatalog: Strafen für eine Geschwindigkeits­überschreitung

OrdnungswidrigkeitStrafe
innerhalb des Ortes
(Personenkraftwagen, Kraftfahrzeuge mit Gesamtmasse bis 3,5t)
Bußgeld zwischen 30 und 800 Euro
Fahrverbot 1 Monat bis 3 Monate
außerhalb einer Ortschaft
(Personenkraftwagen, Kraftfahrzeuge mit Gesamtmasse bis 3,5t)
Bußgeld zwischen 20 und 700 Euro
Fahrverbot 1 Monat bis 3 Monate
innerorts
(alle anderen Kraftfahrzeuge, die nicht kennzeichnungspflichtig sind)
Bußgeld zwischen 40 und 800 Euro
Fahrverbot 1 Monat bis 3 Monate
außerorts
(alle anderen Kraftfahrzeuge, die nicht kennzeichnungspflichtig sind)
Bußgeld zwischen 30 und 700 Euro
Fahrverbot 1 bis 3 Monate
innerhalb eines Ortes
(kennzeichnungspflichtige Kraftfahrzeuge)
Bußgeld zwischen 70 und 950 Euro
Fahrverbot 1 Monat bis 3 Monate
außerhalb einer Ortschaft
(kennzeichnungspflichtige Kraftfahrzeuge)
Bußgeld zwischen 60 und 900 Euro
Fahrverbot 1 Monat bis 3 Monate

Rechtsmittel bei unberechtigten Strafen

Wie auch bei anderen Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr ist es bei einem Bußgeldbescheid wegen zu schnellem Fahren in Deutschland möglich, Einspruch zu erheben. Doch wie stehen eigentlich die Erfolgsaussichten bei einem Einspruch gegen den Bußgeldbescheid für die Missachtung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit? In diesem Zusammenhang ist die Art der Geschwindigkeitsmessung ausschlaggebend. So sind zum Beispiel Ergebnisse durch einen Blitzer oft falsch, da ein bestimmter Winkel für ein richtiges Resultat notwendig ist.

Deshalb ist ein Einspruch gegen ein Bußgeld, das aufgrund der Messung durch ein Radargerät verhängt wird, häufig erfolgreich. Wenn die Geschwindigkeitsmessung durch ein Lasergerät erfolgt ist, sind technische Fehler eher ausgeschlossen. Hierbei kann der Einspruch allerdings durch eine nicht zweckmäßige Verwendung des Gerätes oder durch Fehler beim Führen der Messprotokolle begründet werden. Grundsätzlich sollte für einen Einspruch immer juristische Hilfe in Anspruch genommen werden.

So kann ein Anwalt Sie bei der Höchstgeschwindigkeit unterstützen

Der Rechtsanwalt hilft Ihnen bei der Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit unter anderem durch die genaue Aufklärung über mögliche Rechtsmittel und deren Erfolgschancen für Ihren Fall. Dabei macht er für Sie Gründe, die die Gültigkeit des Messergebnisses anzweifeln, ausfindig. Der Anwalt für Verkehrsrecht übernimmt außerdem den Einspruch gegen den Bußgeldbescheid für Sie, damit dieser auch rechtmäßig erfolgt. Wenn es Zweifel an der Richtigkeit des Resultats gibt und es zu einer Verhandlung diesbezüglich kommt, vertritt der Jurist Sie vor Gericht. In diesem Zusammenhang legt er Beweise für eine fehlerhafte Geschwindigkeitsmessung vor.

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FAQ: Höchstgeschwindigkeit

Innerhalb von Ortschaften darf jedes Fahrzeug lediglich bis zu 50 km/h fahren. Außerhalb eines Ortes kann je nach Art und zulässiger Gesamtmasse ein Tempolimit von 60 km/h, 80 km/h oder 100 km/h gelten. Bei schlechten Verkehrsverhältnissen darf außerdem nur so schnell gefahren werden, dass man innerhalb seines Sichtfeldes jederzeit gefahrlos anhalten kann.
Während es sich bei der Höchstgeschwindigkeit um eine Geschwindigkeitsbeschränkung handelt, ist die Richtgeschwindigkeit lediglich eine Empfehlung auf Straßen ohne festgelegtes Tempolimit. Die Richtgeschwindigkeit wird allerdings sofort außer Kraft gesetzt, wenn die Geschwindigkeit in einem Streckenabschnitt dieser Straßen begrenzt/eingeschränkt wird.
Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung muss der Fahrer immer mit einem Bußgeld rechnen. Auch die Eintragung von Punkten in das Fahreignungsregister oder ein Fahrverbot für eine gewisse Zeitspanne sind mögliche Rechtsfolgen bei dieser Ordnungswidrigkeit.
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